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Sperre für Superstar Messi – und alle bangen

Vielleicht haben Sie es schon gehört Lionel Messi wurde von der FIFA für vier WM Quaklifikations Spiele mit Argentinien gesperrt. Und alles nur wegen einer Beleidigung gegen einen Schiedsrichter, zu der es beim 1:0 Sieg gegen Chile kam. Der FC Barcelona steht hinter Messi und betont, dass er ein vorbildlicher Sportler in Bezug auf sein Verhalten ist. Der Klub ist geradezu empört und findet die Strafe “unfair und komplett unverhältnismäßig“. Aber nicht nur der FC Barcelona, sondern auch die Fans weltweit sind bestürzt und verstehen nicht, warum der Verband so hart durchgreift.

Die Sanktion zieht prekäre Folgen nach sich, denn Messi muss nun befürchten, dass seine Teamkollegen aufgrund seiner Abwesenheit die Qualifikation für die WM 2018 in Russland nicht schaffen. Bei dem Spiel in Bolivien musste er bereits hilflos zuschauen, wie sein Team 0:2 verloren hatte. Für den, immerhin schon 29 Jahre alten Messi bedeutet es, dass er nun seine letzte Chance auf einen WM-Titel verpassen könnte.

Was war denn nur geschehen?

In der Schlussphase des Spiels gegen Chile am Donnerstag den 23. März war Messi frustriert, weil gegen ihn ein Foul gepfiffen wurde. Er bezeichnete den Schiedsrichter-Assistenten als „Concha de tu madre“ was übersetzt bedeutet „Muschel deiner Mutter”. Was mit Muschel gemeint ist, kann man sich ja denken, es war jedenfalls keine nette Äußerung. Eine Sperre nach solch einer Beleidigung ist zwar angemessen aber eine Sperre für ganze vier Spiele wirkt doch sehr überzogen. Dabei sorgen vor allem die Dauer und der Zeitpunkt der Sperre für Empörung. Die FIFA hatte Messi nur wenige Stunden vor dem Spiel gegen Bolivien gesperrt. Nationaltrainer Edgardo Bauza meinte, es sei seltsam, dass alles innerhalb eines Tages vor dem Spiel gemacht wurde, so blieb keine Zeit um Einspruch einzulegen.

Wir wissen, dass die FIFA sehr selten solch eine harte Strafe ausspricht, und wundern uns, da sie sich mit dieser Sanktion sogar selbst schaden. Immerhin riskieren sie nun, dass die WM ganz ohne Argentinien und somit ohne Messi, einer der größten Stars, auskommen muss.

Die Reaktionen auf die Sperre

Abgesehen von Empörung und Bestürzung kam es schon zu den unterschiedlichsten Verschwörungsideen. Die Zeitung El Mundo Deportivo, die in Barcelona erscheint, spricht von einem Rachefeldzug, eine “Vendetta FIFA“. Sie vermuten, dass die FIFA Messi dafür bestrafen will, weil er und seine Kollegen im Januar nicht zur Weltfußballer-Gala nach Zürich gegangen sind.

In Argentinien kamen auch Gerüchte auf, dass vielleicht Diego Maradona, der momentan als Botschafter für FIFA-Präsident Gianni Infantino arbeitet, aus Neid auf Messi etwas damit zu tun hat. Er musste sich zu Wort melden und meinte, er habe mit dieser Entscheidung nichts zu tun und dass man im Fernsehen gesehen habe, dass Messi den Schiedsrichter schikanierte. Eine weitere Verschwörungstheorie betrifft die chilenische Mannschaft, die das Spiel verloren hatte, sie bekamen vorgeworfen, dass sie Messi bei der FIFA denunzierten. Und auch sie sahen sich genötigt diesen Vorwurf schnellstens zu kommentieren. Verbandsboss Sebastian Moreno meinte, dass sie nicht verlangt haben, dass Messi gesperrt wird.

WM ohne Messi und Argentinien?

Zum ersten Mal seit dem Jahr 1970 droht eine WM ohne Argentinien. Die Mannschaft braucht Messi, denn immerhin gewann er schon fünf von sechs Qualifikationsspielen. In den acht Spielen ohne ihn gewann die Mannschaft nur ein Spiel. Die kommenden drei Spiele gegen Uruguay, Venezuela und Peru werden uns zeigen, ob wir mit Argentinien rechnen können oder nicht. Hinzu kommt, dass Argentiniens Fußballverband die Sperre anfechten will. Vor allem Messi hofft auf eine Begnadigung und scheinbar hat er in einem Brief an die FIFA auch geschrieben, dass die beleidigende Äußerung in die Luft gesprochen war und nicht dem Schiedsrichter-Assistenten galt.

Uns bleibt es nun abzuwarten und zu hoffen, dass sich alles noch zum Guten entwickelt, denn was wäre eine WM ohne solch einen Star-Stürmer wie Messi?