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Die erfolgreichsten Pokerspieler

Kommen wir doch einmal auf die Menschen zu sprechen, die Las Vegas zu dem gemacht haben, was es heute ist – einer der reizvollsten und verrücktesten Orte der Welt. Die Rede ist von den Pokerstars, doch um in die Liste der erfolgreichsten Pokerspieler weltweit aufgenommen zu werden, muss man bestimmte Kriterien erfüllen. Eine davon ist der Sieg beim bekannten Turnier World Series of Poker, kurz WSOP, welches jedes Jahr in Las Vegas stattfindet. Dieses Turnier gilt als preisträchtigstes Pokerturnier überhaupt und bringt dem Sieger nicht nur ein schönes Preisgeld ein, sondern auch ein wertvolles Armband aus Gold, auf Englisch Bracelet genannt. Das Bracelet trägt ein goldenes Emblem der WSOP und hat unter den Pokerspielern einen sehr hohen ideellen Wert. Schauen wir uns doch mal genauer an, wer beim WSOP besonders erfolgreich war:

Phil Hellmuth

Der Amerikaner Phil Hellmuth hält mit 14 Turniersiegen bei der World Series of Poker und somit 14 Bracelets den Rekord unter den mehrfachen Bracelet-Gewinner und führt die Rangliste der besten Pokerspieler an. Er gewann bisher auch das meiste Preisgeld, wobei sich seine erspielten Einnahmen auf über 20 Millionen USD belaufen. Bekannt ist er übrigens auch für seine Wutausbrüche am Tisch, weshalb er den Namen „Brat” (Rüpel) erhalten hat. Bei Turnieren ist meist eine extra Kamera auf ihn gerichtet, um eine seiner cholerischen Ausfälle einzufangen.

Seine Spielweise betreffend orientiert er sich am Spiel der anderen. Spielen die anderen passiv dann raist er sehr häufig, und wird gefoldet dann setzt er viel. Man bezeichnet seinen Stil als tight aggressive, da er auf gute Starthände wartet und dann aber mit viel Druck spielt. Er ist ein Meister im Lesen seiner Gegner und sein Erfolg spricht für ihn, bisher war keiner in der Lage seine Gegenüber so gut zu analysieren, wie er es vermag.

Phil Ivey

Der aus Kalifornien stammende Phil Ivey wird als sehr vielseitig beschrieben und gilt als Allrounder in Sachen Poker. Sein Erfolg bei Turnieren und Cash Games spricht für ihn und für viele Fans ist er daher der beste Pokerspieler der Welt. Neben Texas Hold‘em hat er auch Bracelets in Spielen wie Omaha oder H.O.R.S.E erhalten, und kommt auf stolze 10 Bracelets insgesamt. Er gilt als geradezu versessen auf Poker und empfiehlt Anfängern sich intensiv mit Poker zu beschäftigen und an so vielen Partien wie möglich teilzunehmen. Entdeckt hat er seine Leidenschaft und sein Talent beim Spielen mit Kollegen, als er bei einer Telemarketing-Firma in New York gearbeitet hat.

Er ist ein ruhiger Zeitgenosse, wobei seine Spielweise jedoch sehr aggressiv ist, was das Spiel für seine Gegner manchmal etwas unangenehm macht. Seine Stärke liegt in seinem theoretischen Wissen über Poker und seiner unglaublichen Flexibilität. Man kann ihm keine bestimmte Taktik zuschreiben, da er sein Spiel dem Gegner anpasst.

Daniel Negreanu

Daniel Negreanu glänzt mit 6 Siegen beim WSOP und ist nicht nur einer der besten Pokerspieler, sondern wohl auch der Beliebteste. Der Kanadier ist eine regelrechte Stimmungskanone und zieht mit seiner humorvollen Art an jedem Pokertisch die Aufmerksamkeit auf sich. Seine Karriere hatte einige ups und downs, da er sich erst mal dem illegalen Glücksspiel in Toronto zuwendete, bevor er seine Karriere 1997 mit einem Sieg beim WSOP startete. Von da an ging es jedoch bergauf und seine Preisgelder belaufen sich auf einen Gesamtwert von über 32 Millionen USD was ihm Platz 1 in der „All Time Money List“ der besten Pokerspieler einbrachte.

Seine tight-aggressive Spielweise hat eigentlich keinen Schwächen, wenn er eine Hand spielt, kann er sehr aggressiv auftreten. Er gilt zudem als stabiler Spieler, der nicht von Emotionen geleitet wird und viel callt. Was ihn von den anderen abhebt, sind seine Instinkte, er kann ausgezeichnet seine Gegenüber lesen. Manchmal kommt es sogar vor, dass er ihre Hände am Tisch laut nennt und dabei auch noch richtig liegt.

Johnny Chan

Johnny Chan, aus China stammend, konnte bereits 10 Turniere der WSOP gewinnen und wurde 2002 in die Poker Hall of Fame aufgenommen. Als Chan noch jünger war, hoffte sein Vater, dass er später einmal das Familienrestaurant in Houston übernimmt, aber Chan war mehr dem Poker zugetan. Im Jahr 1998 wirkte er sogar in dem Film „Rounders“ mit, neben Matt Damon und Edward Norton. Der Film handelt von einem Pokergenie der gegen Chan, er spielte sich selbst, gewinnt.

Auch Chan gilt als sehr aggressiver Spieler, der es des öfteren schafft seine Gegner unter Druck zu setzen, um gegen ihn zu bluffen. Dank seines undurchschaubaren Pokerface und seinem Wagemut selbst mit einer schwächeren Hand mitzugehen, weiß man nie genau, wann er blufft und wann nicht.

Doyle Brunson

Es ist unmöglich über Pokerstars zu sprechen und dann nicht über den Namen Doyle Brunson zu stolpern. Der Amerikaner, der 1933 in Texas geboren wurde, kann bereits auf eine über 50-jährige Karriere als professioneller Spieler zurückblicken. Bei der WSOP, an der er immer noch teilnimmt, hat er bis dato 10 Wettbewerbe bzw. Bracelets gewonnen und ist zudem Autor verschiedener Pokerbücher. Brunson ist unter den Pokerspielern eine lebende Legende und sogar eine Hand wurde nach ihm benannt. Im Jahr 1976 und 77 gewann er beide Turniere mit den Karten 10-2, indem er ein Full House komplettierte und seitdem nennt man eine solche Hand „Doyle Brunson“. Brunson ist auch bekannt unter dem Spitznamen „Texas Dolly“, den er von einem Sportkommentator erhielt, der ihn als „Texas Doyle“ hätte vorstellen sollen, stattdessen aber aus Versehen „Texas Dolly“ sagte.

Wie die meisten professionellen Spieler pflegt auch Brunson eine ziemlich aggressive Spielweise, er zögert nie lange, um mit allen Chips All In zu gehen. Dabei lässt er sich zu Beginn eines Spiels in der Regel Zeit, um einen Überblick über seine Gegner zu bekommen und ab der zweiten Hälfte bringt er die anderen dann ins Schwitzen. Zudem ist er sehr anpassungsfähig, da er seine Taktik je nach Gegner ändert.

Erik Seidel

Ein weiterer sehr erfolgreicher Spieler der WSOP ist Erik Seidel, der bisher 8 Bracelets gewonnen hat und von dem erwartet wird, dass er noch mehr erhalten wird. Er wurde 2010 in die Poker Hall of fame aufgenommen und steht mit über 31 Millionen Dollar erspieltem Preisgeld auf Platz 2, direkt hinter Negrenau, auf der „All Time Money List“.

Er gehört unter den Pokerprofis zu den zurückhaltenden und sein Stil wird häufig als unspektakulär bezeichnet, da nur wenig Starthände von ihm gespielt werden. Von Pokerfans wird dies manchmal bemängelt, da es den Spielfluss verzögere.